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Bandverletzungen und Operation
PhysiotherapieZunehmend mehr Patienten mit Bänderrissen, beispielsweise am Knie oder am oberen Sprunggelenk, werden heute konservativ-funktionell behandelt. Ob eine Operation vermieden werden kann, hängt außer von der Schwere der Verletzung auch letztendlich davon ab, wie sportlich aktiv der Patient ist und welche Behandlungsmethode er bevorzugt.

In verschiedenen Untersuchungen wurde nach Angaben von Dr. Heinz Lohrer vom Sportmedizinischen Institut in Frankfurt am Main bereits belegt, dass bei Patienten mit einem erstmaligen unkomplizierten Bänderriss im oberen Sprunggelenk das Therapie-Ergebnis nach einer operativen Rekonstruktion keineswegs besser ist als nach Spontanheilung.

Die Operation ist aber meist notwendig bei einem wiederholten Bänderriss an der selben Stelle. Ebenso operiert werden sollte bei bei komplexen Bandverletzungen am Knie und großen Instabilitäten.

Bei einer isolierten vorderen Kreuzbandverletzung kann nach Angaben von Professor Philipp Lobenhoffer aus Hannover eine konservativ-funktionelle Therapie erwogen werden, wenn die Patienten nur wenig sportlich aktiv sind, wenn die vordere Translation nur mäßig und das Instabilitätsgefühl gering sind.

Bei einer isolierten hinteren Kreuzbandverletzung besteht nur selten die Indikation zu einer Operation. Die Spontanprognose ist bei dieser Verletzung günstig, so Lobenhoffer, zudem sind die Ergebnisse der Operation uneinheitlich.

In der Rehabilitation, ob mit oder ohne Operation, ist heute die früh-funktionelle Behandlung mit Orthesen oder Tape-Verbänden Standard.



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